Montag, 25. Januar 2016

Warum "kein Spielzeug" das beste Spielzeug ist - unsere Teilnahme an der Challenge #chaosfreiesKinderzimmer

In den letzten Tagen habe ich wieder vermehrt beobachten können, dass unsere Große am intensivsten und kreativsten mit Dingen spielt, die eigentlich gar kein Spielzeug sind. Mit ihrem neuen Bettbezug z.B. konnte sie sich über eine Stunde beschäftigen. Erst wurde darauf geschlafen, dann ein Picknick gemacht und schließlich wieder geschlafen (Bilder dazu findet ihr hier). Zum Abschluss wurde der Affe noch darauf gesetzt und durch die ganze Wohnung gezogen. Auch das Ausräumen der Küchenschublade und das Zuordnen der Deckel zu den Dosen ist immer wieder ein Highlight.


Oder alltägliche Dinge wie Saugen und Wischen.


Für uns ist jetzt also der richtige Zeitpunkt, die Spielsachen unserer Großen mal wieder richtig zu reduzieren - schließlich ziehen ja auch bald wieder solche Dinge wie Stubenwagen und Krabbeldecke bei uns ein. Das Baby muss auch seinen Platz haben, und wir wollen trotzdem noch atmen können und Besuch empfangen. Da kam mir die Challenge #chaosfreiesKinderzimmer von dem Fräulein im Glück gerade richtig. Zunächst habe ich unseren Wohnbereich ordentlich ausgemistet. Stehen geblieben sind ein kleiner Tisch mit Kaffeemaschine, eine Bücherkiste, und die neue Holzküche.  Bei dieser hatte ich im Vorfeld schon festgestellt, dass unsere Große mit dem unüberschaubaren Inhalt schlicht überfordert ist und die Dinge nur noch durch die Gegend schmeißt. Also habe ich auch hier ausgemistet und die Lebensmittel, Tassen, Löffel usw. radikal reduziert. Seit dem wird die Küche wieder viel eigenständig und intensiv bespielt – vor allem beim Einsatz von „richtigen Lebensmitteln“ wie ungekochten Nudeln.


Gut verstaut in einem Hocker verstecken sich dann noch ein paar Gemeinschaftsspiele, 2 Puzzle, und in einer Kreativschublade Stifte, Fingermalfarben  und Knete. Das alleine würde ja schon ausreichen – jetzt kommt aber noch das Kinderzimmer. Da habe ich dann letzte Woche mal ordentlich ausgemistet. Zunächst mussten die Stofftiere dran glauben.


Unsere Große spielt zwar viel mit ihren Tieren, aber definitiv nicht mit 20 gleichzeitig. Alle die eine Bedeutung für sie haben sind natürlich geblieben – und das sind immer noch so um die 12 Stück. Dann ging es an die nächste Problemzone, das Regal.


Diese Problemzone geht voll auf mein Konto, weil ich dort seit Geburt irgendwelche Erinnerungsstücke horte. Das Anlegen einer Erinnerungskiste konnte das Chaos relativ schnell beseitigen – und das ist übrig geblieben:


Dann musste ich nur noch diverses Spielzeug aussortieren…


… um Platz für das Wichtigste zu machen: das Duplo.


Damit spielt unsere Große nämlich nach wie vor am Liebsten. Seit Einzug der Duplo Eisenbahn und dem daraus resultierenden Chaos sowie der völlig überquillenden Kiste, in der sie nichts mehr selbstständig gefunden hat, war es aber bedeutend weniger geworden. Das versuche ich jetzt durch Aufteilen auf 3 Kisten zu verbessern…


…eine für die Eisenbahn, eine für die Steine und eine für die restlichen Sachen wie Figuren und Tiere. Wenn das nichts hilft, wird das Duplo radikal reduziert und dann in gewissen Abständen ausgetauscht. Unser Spielbereich sieht jetzt also so aus:


Meint ihr das ist noch zu viel? Ich werde am Ende der Challenge nochmal dazu berichten, wie sich das Spielverhalten unserer Großen in ihrem Zimmer entwickelt hat. Einen großen Teil der Spielsachen, wie z.B. die Stofftiere, werde ich übrigens die Tage spenden, einen kleineren, wie den V-tech Käfer, hebe ich für Tochter Nr.2 auf. Bei mir ging das Ausmisten relativ problemlos, weil unsere Große erst 2 ist. Sie fand es sogar spannend und hat alles nochmal schnell bespielt was ihr in die Finger kam, bevor ich es unauffällig rausgeschafft habe. Bei älteren Kindern ist das sicherlich schwieriger.

An alle die nicht an der Challenge teilnehmen und über meinen Blog auf diesem Artikel gelandet sind, hier noch ein weiterführender Artikel zu dem Thema, warum weniger Spielzeug mehr ist. Ich selbst hatte ja hier schonmal darüber geschrieben, dass wir uns zwar nicht dem Minimalismus verschrieben haben, ich meinem Kind aber zum einen Wertschätzung vermitteln möchte und zum anderen wirklich der Meinung bin, dass ein Zuviel die Kinder blockiert und überfordert. Außerdem passt das Aussortieren und Spenden sehr gut zu meinem Vorsatz für 2016. In diesem Sinne allen ein frohes Reduzieren. Ich freue mich über eure Erfahrungen zu lesen, gerne auch hier in den Kommentaren. 

4 Kommentare:

  1. Vielen Dank für diesen interessanten Einblick in euer Kinderzimmer und dass ihr mitmacht. Ich bezeichne mich ja immer als Wäregerne-Minimalistin, ich denke wirklich Minimalistin werde ich nie und mit Kindern gelingt das sowieso nicht. Aber wenn man sich das Leben mit ein bisschen weniger erleichtern kann, wieso nicht :-)

    Liebe Grüße,
    Birgit

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    1. Hallo Birgit,

      Minimalismus mit Kindern stelle ich mir in der Tat sehr schwierig vor. Mir persönlich ist nur wichtig, dass meine Kinder mit dem Wissen aufwachsen, dass das was wir haben nicht selbstverständlich ist und dass sie es zu schätzen wissen. Ich hoffe das gelingt mir! Danke für diese Challenge, einige Tipps - wie z.B. das frontale Bücherregal - finde ich total klasse und werde sie definitiv umsetzen.

      Liebe Grüße zurück, Nadine

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  2. Liebe Nadine,

    ich finde es ja immer höchst interessant, welche Aufbewahrungs- und Ordnungslösungen Andere gefunden haben.

    Die Frage: Ist das immer noch zu viel? Stelle ich mir auch noch. Ist schwierig zu beantworten, da man ja immer einen Mittelweg finden möchte und den Kindern einerseits anregendes Spielzeug anbieten will, das ihre Entwicklung fördert und andererseits sie (und uns Eltern ;-)) nicht überfordern möchte.

    Mal sehen, wie wir die nächsten Wochen mit unserer Ordnung im Kinderzimmer zurecht kommen.

    Liebe Grüße,

    Nicole

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    1. Liebe Nicole,

      danke für Deinen Kommentar! Ich glaube die Frage nach dem "zuviel" ist auch immer ein bisschen phasenabhängig... Im Moment wird jeden Tag gepuzzelt, ich habe schon von 2 auf 4 Puzzles aufgestockt und das ist eigentlich noch zu wenig. Aber wenn wir jetzt noch mehr nachrüsten ist die Phase wahrscheinlich in 2 Wochen wieder vorbei. (Ich sollte mir wirklich mal eine Büchereikarte machen lassen, ich glaube das ist eine gute Sache mit Kindern.)

      Hoffe ihr kommt gut zurecht mit dem Projekt Ordnung im Kinderzimmer!

      Liebe Grüße, Nadine

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